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Im Wir-Gefühl mit I And I

Eine Düsseldorfer Band mit afrikanisch-karibischen Einflüssen

Von UWE WITSCH

Warum in die Ferne schweifen. Wenn es um afrikanische und karibische Klänge geht, haben wir so manches Eigengewächs, das sich sehen und hören lassen kann. So stürmt jetzt die achtköpfige Düsseldorfer Band I And I nach vorne mit einer frech-fröhlichen Mischung aus afrikanischem Pop, Reggae, High Life, Funk und europäischem Pop. Der Name I And I ist programmatisch zu sehen. Wir kennen diesen Begriff von den Rastafaris jamaikanischer Reggae-Musiker, bei denen "ich und ich" für "wir" steht — die Gemeinschaft versteht sich als eine Ansammlung von Individuen.

Programmatisch ist auch das erste Lied, das die Band im Düsseldorfer Wave Klang Studio aufgenommen hat:

"la musica es mi mundo" — die Musik ist meine Welt. Das ist wirklich so gemeint (und nicht anbiedernd für den Grand Prix Eurovision). Das nach kurzer Probenzeit an einem Tag aufgenommene Stück hat CD-Qualität.

Schon auf der Vorab-Studioproduktion sind einzelne Stimmen wunderbar getrennt (als I And I ergeben sie eben ein Ganzes). So hört man ein klar akzentuiertes Schlagzeug und dessen feine Wirbel, eine herrlich kratzige Gitarre, auch deren sanfte rhythmische Begleitung, die hellen Trompetentöne und schließlich die feste Stimme der Sängerin, die so manche Silbe zu genießen scheint.

Schlagzeuger Siliano Oduno ist die treibende Kraft im doppelten Sinne. In den vergangenen Jahren hat er in verschiedenen Bands gespielt. Prägend waren unter anderem die Erfahrungen bei den Gambise-Rockers unter vier afrikanischen Musikern, eine wahrhaft lebhafte Truppe mit Reggae und High Life. Der Kontakt mit afrikanischen Musikern hat seine Spielweise beeinflußt. Siliano Oduno klingt selbst afrikanisch.

In den letzten Jahren hat Oduno auf eine Band nach seinen Vorstellungen hingearbeitet. Mit einemmal war es so weit. Innerhalb von sechs Wochen hatte er seine Musiker zusammen, die seinen Home-Recording-Kompositionen "die nötige Seele und Lebendigkeit geben konnten". Die Sängerin aus Lima in Peru war dabei ein Volltreffer.

Die Band besteht aus hochkarätigen Musikern. Von der Qualität der buntgemischten Truppe kann man sich einen Eindruck verschaffen bei Feuervögel, dem Maskenball in Rot am 14.2. im Düsseldorfer Tor 3 in der Ronsdorfer Straße. Das ist eine Veranstaltung im Rahmen des alljährlichen Winterfestes des Fachbereichs Architektur der Fachhochschule für Grafik-Design und Architektur Düsseldorf. Einlaß ist um 19.30 Uhr. Dann beginnt ein bunt gemischtes Programm. Ab 22.30 Uhr kommt aber die Musik mit I And I zum Zuge, dann ist noch einmal Eintritt.